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Rathaus 2 © Rolf H. Epple Stadt Landau
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29.05.2017

»Das neue Verpackungsgesetz bringt uns kaum weiter«: EWL bemängelt fehlende Anreize zur Abfallvermeidung

Es ist besiegelt, das neue Verpackungsgesetz. Mitte Mai hat der Bundesrat dem Gesetzesentwurf zugestimmt. Vom Ergebnis sind die Verantwortlichen beim Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) aber enttäuscht: „Das neue Gesetz bringt uns kaum weiter. Denn es gibt keine greifbaren Maßnahmen, die seit Jahren steigenden Mengen an Verpackungsmaterialien einzudämmen“, erklärt EWL-Vorstandsvorsitzender Bernhard Eck. Umgesetzt werden müssen die neuen Regelungen bundesweit bis 2019.

Abfalltrennung ist für Bürger nicht immer einfach. Denn wer kann schon nachzuvollziehen, warum eine Plastikbox für Käse als Wertstoff gilt und über den gelben Sack gesammelt wird – ein ausgedienter Schnellhefter aus dem gleichen Material aber als Restabfall gilt? „Die große Chance, Verpackungen und stoffgleiche Nichtverpackungen mit Blick auf den Ressourcenschutz gleichzustellen, wurde nicht genutzt“, kritisiert Bernhard Eck. Gut findet er, dass künftig ein stärkeres Augenmerk auf die Mehrwegquote gerichtet wird. Hintergrund: Diese hatte sich in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert, aktuell werden 54 Prozent der Getränke in Einwegflaschen verkauft. Nun arbeiten Experten an Richtlinien für verbindliche Rücknahme und Pfandauflagen bei Getränkeverpackungen. Ein leicht verständliches System für die Bürger würde die Abfallvermeidung tatsächlich realistisch und die Kreislaufwirtschaft ökologischer machen.

 

Dass sich die Bundesrepublik als eines der reichsten Länder der Erde beim Anfall schwer tut, hat die Bertelsmann-Stiftung 2015 bei einer großen Nachhaltigkeitsstudie festgestellt: Im Vergleich von 34 OECD-Staaten kam Deutschland zwar auf Platz 6, wies aber beim Thema Ressourcenschutz deutliche Defizite auf. So produziert jeder

Deutsche pro Jahr 614 Kilogramm Abfall. In Japan fällt gerademal die Hälfte pro Kopf an, der Durchschnitt aller untersuchten Industriestaaten liegt bei 483 Kilogramm.

Positiv bewertet der EWL-Vorstandsvorsitzende die Stärkung der kommunalen Träger der Abfallwirtschaft bei der Abstimmung mit den dualen Systemen. Hier gibt es mancherorts Unstimmigkeiten über Abläufe und Zuständigkeiten. „Wir haben bisher mit den Firmen, die in Landau mit der Erfassung von Glas und Verpackungsabfall beauftragt sind, gut zusammengearbeitet“, berichtet Bernhard Eck rückblickend. Dennoch sei es wichtig, dass die Position der kommunaler Entsorgungsträgern bei Abstimmungen mit den dualen Systemen gestärkt werde – denn der sei einfach näher am Bürger.

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