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05.05.2017

»Thomas Nast - aktuell damals wie heute«: OB Hirsch eröffnet Ausstellung zu Landaus berühmtestem Sohn in der Pfälzischen Landesbibliothek Speyer

„Alteingesessene“ Einwanderer wollen in den USA eine Mauer bauen, um Einwanderer späterer Generationen fernzuhalten: Man könnte meinen, die Karikatur „Throwing down the ladder by which they rose“ sei eine wenige Wochen alte Reaktion auf die Pläne von US-Präsident Trump, an der Grenze zu Mexiko eine Mauer hochzuziehen. In Wahrheit ist die Karikatur aber bereits rund 150 Jahre alt und stammt aus der Feder von Thomas Nast. Die politischen Zeichnungen, die Landaus berühmtester Sohn im 19. Jahrhundert in den USA veröffentlichte, haben bis heute nichts an Aktualität verloren.

In der Pfälzischen Landesbibliothek in Speyer ist jetzt die Ausstellung „Thomas Nast – aktuell damals wie heute. Der pfälzische Vater der politischen Karikatur in den USA“ eröffnet worden, die von der Pfälzischen Landesbibliothek in Zusammenarbeit mit dem in Landau ansässigen Thomas-Nast-Verein konzipiert wurde. Bis zum 2. September sind in den Räumlichkeiten in der Otto-Mayer-Straße Karikaturen Nasts zu verschiedenen Schwerpunktthemen zu sehen. Unter anderem thematisieren die Zeichnungen die Präsidentschaftswahlkämpfe der damaligen Zeit, aber auch die Themen Bürgerkrieg, Sklavenbefreiung, Diskriminierung von Minderheiten und Korruption finden sich in Nasts Karikaturen wieder.

Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch hat die Speyerer Karikaturenausstellung eröffnet. Er ist stolz, dass das Schaffen Nasts aktuell neue Aufmerksamkeit erfährt. „Thomas Nast ist der vielleicht berühmteste Sohn unserer Stadt – daher freut es mich, dass seine Werke nicht in Vergessenheit geraten sind, sondern dass man auch über die Grenzen der Stadt Landau hinaus erkannt hat, dass seine Karikaturen noch immer aktuell sind“, betont der OB. „An der derzeitigen Situation in den USA hätte Thomas Nast als zeichnender Journalist sicherlich seine wahre Freude gehabt. Im künstlerischen Nachlass des Landauer Karikaturisten finden sich aber ohnehin zahlreiche Zeichnungen, die heute ebenso zeitgemäß sind wie vor 150 Jahren.“ Daher erstaune es auch nicht, dass jetzt nach Straßburg und Landau bereits die dritte Nast-Ausstellung innerhalb kurzer Zeit eröffnet worden sei, so Hirsch.

Kurator der Speyerer Ausstellung ist Hubert Lehmann vom Thomas-Nast-Verein. Der Verein, 1977 als Thomas-Nast-Stiftung gegründet, hat es sich zum Ziel gesetzt, das Andenken an Thomas Nast zu bewahren und dessen künstlerisches Schaffen noch bekannter zu machen. Der Verein bereitet aktuell eine weitere Ausstellung vor: Im September und Oktober sollen in Landau Werke von Thomas Nast gemeinsam mit denen des zeitgenössischen Karikaturisten Gerhard Mester gezeigt werden.


Die aktuelle Nast-Ausstellung in Speyer ist montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr sowie samstags von 9 bis 12 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei. Führungen mit Kurator Hubert Lehmann finden am 27. Mai, 8. Juli, 29. Juli und 26. August jeweils ab 10:30 Uhr statt. Anmeldungen werden unter 0 62 32/90 06 22 4 bzw. info.plb@lbz-rlp.de entgegengenommen.

Die Pfälzische Landesbibliothek ist im Besitz des zeichnerischen Nachlasses Thomas Nasts und digitalisiert diesen seit dem vergangenen Jahr. Von rund 2.000 Karikaturen sind etwa 1.000 bereits in der digitalisierten Sammlung auf der Internetplattform www.dilibri.de zu finden.

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