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Rathaus 2 © Rolf H. Epple Stadt Landau
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31.08.2017

EWL strebt Verzicht auf Anschaffung von neuen Dieselfahrzeugen an: Vorstand legt Verwaltungsrat Zwischenbericht vor - Fuhrpark und Wertstoffe auch auf Agenda

Der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb (EWL) informiert den Verwaltungsrat über die geplante Neuausrichtung des Fuhrparks: Grundsätzlich werden ab sofort keine Dieselfahrzeuge mehr beschafft. Befristete Ausnahmen sollen für Lastkraftwagen und Sonderfahrzeuge gelten, bis auch hier wirtschaftlich vernünftige Alternativen am Markt sind. Von den insgesamt 42 Fahrzeugen des EWL werden derzeit 31 mit Diesel betrieben; vier davon sind Personenkraftwagen, acht Transporter. Sie sollen sukzessive durch schadstoffarme Fahrzeuge wie zum Beispiel Elektro- oder Erdgasfahrzeuge ersetzt werden. Die Gründe hierfür: Klimaschutz und die aktuelle Dieseldiskussion in Deutschland. „Der Klimawandel zählt zu den großen Herausforderungen der Menschheit. Wir müssen alles tun, um den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase zu verringern. Neben einem geringen CO2-Ausstoß müssen aber auch die weiteren Schadstoffemissionen bei der Mobilität berücksichtigt werden. Hierzu gehören insbesondere die Stickoxide“, betont Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron, Verwaltungsratsvorsitzender des EWL. Durch die Dieselaffäre herrscht Unsicherheit, was die tatsächlichen Emissionen von Fahrzeugen, die künftige Fahrerlaubnis in Innenstädten und den Wiederverkaufswert angeht. „Unklare politische Rahmenbedingungen und Glaubwürdigkeitsverlust wirken sich auf Entscheidungen aus. Wir sind ein Wirtschaftsunternehmen; bei Investitionen müssen wir möglichst auf Nummer sicher gehen und ebenso die lokalen Belange der Landauer Bürger würdigen“, meint Bernhard Eck, Vorstandsvorsitzender des EWL.

Im Verwaltungsrat wird auch erörtert, ob in Landau weiterhin die gelben Säcke zum Einsatz kommen. Darin werden bisher Leichtverpackungen gesammelt. Alternativ können diese ab 2019 auch über eine Wertstofftonne erfasst werden. Denn dann wird das neue Verpackungsgesetz die Verpackungsordnung ablösen. Das Gesetz eröffnet den öffentlich-rechtlichen Entsorgern mehr Spielräume als bisher gegenüber den Dualen Systemen Deutschlands, denen bisher die Rücknahme und Wiederverwertung von Verpackungen obliegt. Die Rahmenbedingungen für beide Varianten – gelber Sack oder Wertstofftonne – hat der EWL für den Beteiligungsrat der Stadt Landau skizziert. Dieser prüft das geplante Bürgerbeteiligungsverfahren, das der EWL anstrebt. “Welches Sammelsystem entspricht besser den Anforderungen der Landauer Haushalte? Diese Frage wollen wir mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutieren. Erst danach werden wir im Verwaltungsrat die Entscheidung treffen. „Für die öffentliche Erörterung ist jetzt der Zeitpunkt genau richtig, denn im Laufe des kommenden Jahres treten wir in Verhandlung mit dem Systemführer Duale Systeme. Und da wollen wir wissen, wohin Landaus Bevölkerung tendiert“, erklärt Dr. Maximilian Ingenthron.

In der Praxis gibt es Aspekte, die für den Einsatz des gelben Sacks sprechen: Er ist leicht und braucht wenig Platz, zudem ist er gebührenneutral. Allerdings ist dessen Material extrem dünn; es hält weder scharfkantigem Inhalt stand noch dem Verbiss durch Marder oder anderem Getier. In stürmischen Zeiten wehen die Säcke auch befüllt durch Landaus Straßen, was immer wieder zur Kritik in Sachen Stadtbild führt. Die alternative Wertstofftonne als zusätzliches Abfallgefäß kann oder will vielleicht nicht jeder Haushalt aufstellen. Ihr großer Vorteil ist jedoch, dass sie neben Verpackungen auch für sogenannte stoffgleiche Nichtverpackungen geöffnet werden kann. „Das wäre für Verbraucher leichter verständlich und würde auch die Wiederverwertung von Wertstoffen fördern“, ist Bernhard Eck überzeugt. Ein Beispiel zur Erläuterung: Ein Joghurtbecher hat die Funktion einer Verpackung; er unterliegt der Verpackungsordnung und gehört in den gelben Sack; der Verbraucher hat mit dem Kauf des Joghurts schon für die Entsorgung der Verpackung gezahlt. Ein Trinkbecher aus Plastik ist nach seiner Nutzung Restabfall. Er darf bisher nicht in den gelben Sack.

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