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Rathaus 2 © Rolf H. Epple Stadt Landau
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20.06.2017

Eine Stadt und ihre Geschichte: Musikalische Goetheparkplaudereien mit Oberbürgermeister Hirsch zum Thema »Jahrestage in der Stadtgeschichte«

„Jahrestage in der Stadtgeschichte“ lautete das Thema der zweiten Musikalischen Goetheparkplaudereien in diesem Jahr. Als Moderator empfing Oberbürgermeister Thomas Hirsch verschiedene Gäste, mit denen er über die zahlreichen Landauer Jubiläen in diesem Jahr „plauderte“.

Zu Gast war unter anderem der frühere Stadtarchivar Dr. Michael Martin, der den rund 300 Besucherinnen und Besuchern im Goethepark gleich mehrere Meilensteine der Stadtgeschichte mitgebracht hatte. So schenkte im Jahr 1292, also vor 725 Jahren, König Adolf von Nassau Landau das Dorf Dammheim. Bis 1792 gehörte Dammheim zu Landau, bevor es wieder selbständig wurde – um im Jahr 1972 erneut eingemeindet zu werden. Zum 80. Mal jährt sich 2017 die Eingemeindung Queichheims und Mörlheims. Einen runden Geburtstag feiert in diesem Jahr zudem das Luitpold-Denkmal auf dem Rathausplatz. Dr. Martin erinnerte an die Aufstellung des Reiterdenkmals vor 125 Jahren.

Über die Reformation, deren Ausgangspunkt sich in diesem Jahr zum 500. Mal jährt, und die Auswirkungen auf die Landauer Bevölkerung der damaligen Zeit sprach OB Hirsch mit Dr. Martin sowie dem Dekan des Protestantischen Kirchenbezirks Landau, Volker Janke. Sei es bei der Reformation noch um Spaltung und Trennung gegangen, so Janke, bemühten sich die Konfessionen heute um Versöhnung und Ökumene. Auch das Jubiläumsprogramm, das der Protestantische Kirchenbezirk Landau auf die Beine gestellt habe, ist deutlich konfessionsübergreifend geprägt. OB und Dekan wiesen auf den Höhepunkt des Programms hin: Das gemeinsam von Stadt und Kirche veranstaltete Stationentheater „Der kleine Luther“ des Herxheimer Chawwerusch-Theaters feiert am 21. September Premiere. Der Kartenvorverkauf für die insgesamt 34 Aufführungen beginnt am 24. August.

Weiter begrüßte der Stadtchef Godramsteins Ortsvorsteher Michael Schreiner, der von den Feierlichkeiten rund um das 1.250-jährige Bestehen des Stadtdorfs berichtete. Godramstein taucht im Jahr 767 erstmals im Besitzverzeichnis des Klosters Lorch auf – damals noch als „Godmarstaine“. Um den runden Geburtstag zu feiern, haben die Godramsteiner in diesem Jahr unter anderem einen Bildband aufgelegt sowie mehrere Festveranstaltungen wie ein Queichtal-Picknick und einen Kerweumzug auf die Beine gestellt.

Stadtdenkmalpfleger Jörg Seitz hatte gleich mehrere Themen im Gepäck: Er berichtete über die Arbeit des Festungsbauvereins, der sich seit fünf Jahren für den Erhalt und die touristische Vermarktung der Landauer Festung einsetzt; zugleich aber auch über zwei bedeutende Architekten, die in diesem Jahr runde Geburtstage gefeiert hätten. Arndt Hartung, der unter anderem die Harrsche Handelsschule im Nordring sowie die Konzertmuschel im Goethepark entworfen hat, wäre 150 Jahre alt geworden. Prof. Paul Jäger, der in der Nachkriegszeit die Notwendigkeit der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum erkannte und unter anderem die Elfenau im Horst sowie das Hochhaus in der Thomas-Nast-Straße plante, würde seinen 100. Geburtstag feiern.

Weitere Gäste waren Hubert Lehmann, Vorsitzender des Thomas-Nast-Vereins, und Dieter Lang, Geschäftsführer des Landauer Bethesda. Der Thomas-Nast-Verein wurde vor 40 Jahren mit dem Ziel gegründet, „das Andenken an den in Landau geborenen Karikaturisten Thomas Nast zu bewahren und zu pflegen und die Kenntnis über sein herausragendes künstlerisches Schaffen und Werk zu fördern und zu verbreiten“, heißt es wörtlich in der Satzung. Das Landauer Bethesda wiederum feiert in diesem Jahr sein 80-jähriges Bestehen am jetzigen Standort. Viele Neues wusste Geschäftsführer Lang zu berichten: So habe sich die im vergangenen Jahr eingeweihte Kita auf dem Gelände als Glücksgriff erwiesen. Kinder und Bewohnerinnen und Bewohner profitierten sehr stark voneinander. Bereits im Herbst dieses Jahres soll zudem der Spatenstich für das stationäre Hospiz auf dem Gelände des Bethesda gesetzt werden. Außerdem sind weitere bauliche Veränderungen für die Angebote des Bethesda in Vorbereitung.

Auch Hirschs Vorvorgänger im Amt des Oberbürgermeisters, Dr. Christof Wolff, war Gast der Goetheparkplaudereien. Er stellte mehrere der großen Themen seiner Amtszeit vor. So jährt sich die Wiedereröffnung des Frank-Loebschen Hauses in diesem Jahr zum 30. Mal. Dr. Wolff erinnerte an die „Woche der Begegnung“, mit der das Haus im Jahr 1987 eingeweiht wurde. Rund 100 frühere jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger der Stadt Landau kamen für die Eröffnung nach Landau. Vor allem der von Rabbi Metzger in der Stiftskirche gehaltene Gottesdienst habe ihn tief berührt, so der Alt-OB. Auch über die Jahrhundert-Aufgabe Konversion berichtete Dr. Wolff. Der Beginn des Abzugs der französischen Truppen jährt sich in diesem Jahr zum 25. Mal.

Für den musikalischen Part sorgte das Jugendblasorchester der Stadtkapelle Landau unter der Leitung von Bernd Gaudera. Im Gespräch mit dem OB warb Gaudera um Nachwuchs: Das Jugendblasorchester sei immer auf der Suche nach jungen Musikerinnen und Musiker zur Verstärkung. Alle Informationen zum Jugendblasorchester und den übrigen Bands und Orchestern der Stadtkapelle finden sich auf der Internetseite www.stadtkapelle-landau.de.

„Der heutige Sonntagvormittag war ein interessanter und unterhaltsamer Streifzug durch Landaus Stadtgeschichte, der einmal mehr eindrucksvoll verdeutlicht hat, wie engagiert und vielfältig sich zahlreiche Menschen und Vereine für unsere Stadt einsetzen und sie damit aktiv gestalten“, betont OB Hirsch. Sein ausdrücklicher Dank gelte seinen Gästen, den Sponsorinnen und Sponsoren sowie dem Organisationsteam der Veranstaltungsreihe.

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