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Rathaus 2 © Rolf H. Epple Stadt Landau
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Geothermie

Die Ausgangslage: Der Rat der Stadt Landau hatte in seiner Sitzung am 17. Mai 2022 seine ablehnende Haltung zum Betrieb des Geothermiekraftwerks in der Eutzinger Straße und damit zur Nutzung von Erdwärme als Energiequelle aufgegeben. Zugleich beauftragte er die Verwaltung, Anfragen und Vorhaben zur Lithiumgewinnung im Zusammenhang mit der Geothermie in Landau und in der Region ergebnisoffen zu begleiten.

Die aktuelle Situation: In den zurückliegenden Monaten führte die Verwaltung Gespräche mit Energieversorgern, Kraftwerksbetreibern und weiteren Fachleuten mit dem Ergebnis, dass sich der Ausbau der Geothermie und das Vorhaben der industriellen Lithiumgewinnung aus der Geothermie weiter konkretisieren.

Der Verwaltungsvorschlag: Der Stadtrat soll die Verwaltung damit beauftragen, in weiterführende Verhandlungen mit der Vulcan Energie Ressourcen GmbH und der IKAV Group/geox zu treten. Von beiden Unternehmen liegen konkrete Standortanfragen vor. Sie wollen, vernetzt über Pipelines im Untergrund, über mehrere Bohrungen in und um Landau Wärme, Strom und Lithium gewinnen. Für große Teile der Produktionsanlagen werden Flächen im künftigen Gewerbegebiet D12 benötigt. Wichtig: Die Stadt erwartet von den Unternehmen, miteinander zu kooperieren, um möglichst wenige Flächen zu verbrauchen und mehrere parallel entstehende Anlagen mit demselben Zweck im Landauer Süden auszuschließen.

Das weitere Vorgehen: Die Verwaltung brachte ihren Vorschlag am 13. Juni in den Hauptausschuss ein. Am 15. Juni hatten alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich bei einer Informationsveranstaltung zur Zukunft der Geothermie in Landau zu informieren, ihre Fragen zu stellen und der Verwaltung Rückmeldung zu geben. Am 27. Juni wird der Stadtrat dann über den Verwaltungsvorschlag entscheiden. Einzelne Aspekte des Prozesses, wie etwa die Vergabe von Grundstücken, werden gesondert in künftigen Ausschuss- und Ratssitzungen beraten und entschieden.

Die Überlegungen der Verwaltung: In kürzester Zeit wurde für uns alle deutlich, wie abhängig Deutschland von einer sicheren Energie- und Rohstoffversorgung ist und welch hohe Bedeutung unseren heimischen Ressourcen zukommt. Dementsprechend stellt die Sicherstellung der Energieversorgung mit Wärme und Strom für die Menschen eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit – auch auf örtlicher Ebene – dar. Dazu kommt die derzeitige Diskussion um die Zukunft der Wärmeversorgung und Wärmeverteilung in Deutschland. Die Wärmewende ist in aller Munde.

Die Geothermie bietet vor diesem Hintergrund eine einzigartige Chance: Sie kann über ein von einem regionalen Energieversorger zu betreibendem Fernwärmeversorgungsnetz perspektivisch den Wärmebedarf im gesamten Stadtgebiet decken. Der Einbau von teuren Wärmepumpen in den einzelnen Haushalten wäre dann entbehrlich. Das käme Mensch und Umwelt zugute!

Die Stadt wird darauf bestehen, dass die beiden Unternehmen die Wärme zu einem Preis bereitstellen, der a) niedriger als der fossiler Energieträger ist und b) sich am allgemeinen Preisindex orientiert, nicht am Preisindex fossiler Brennstoffe.

Die Verwaltung will ein Gesamtpaket, das für die Landauerinnen und Landauer den maximalen Nutzen bringt und Risiken und Unwägbarkeiten kalkulierbar hält. Aus Sicht der Verwaltung haben die vorliegenden Planungen das Potenzial, Landau bei der Energieversorgung nachhaltig, sicher und krisenfest aufzustellen, Eingriffe in die Umwelt in einem verträglichen Rahmen zu halten, wirtschaftliche Vorteile für die Stadt zu generieren und damit jede Landauerin und jeden Landauer von der Gesamtentwicklung profitieren zu lassen.

Die Informationsveranstaltung: Die Stadt ist sich der vielen Unsicherheiten in der Bevölkerung bezüglich der Geothermie bewusst. Diese rühren aus der Vergangenheit, als die Geothermie in Landau zu Bodenhebungen, spürbaren seismischen Ereignissen und auch Grundwasserschäden geführt hatte. Deshalb erwartet die Verwaltung von den beiden Unternehmen die Zusage a) zur technisch sicheren Durchführung etwaiger neuer Bohrungen und b) zum Abschluss geeigneter Versicherungen mit Beweislastumkehr für etwaige Schäden im Zusammenhang mit der geothermischen Nutzung.

Darüber hinaus hatten die Bürgerinnen und Bürger bei einer Veranstaltung am Donnerstag, 15. Juni, die Gelegenheit, sich zum Thema zu informieren, Fragen zu stellen und Anmerkungen geben zu können. Referenten bei „Wärmewende in Landau: Chancen der Tiefengeothermie“ waren Prof. Dr. Thomas Kohl, Professor am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Inhaber des Lehrstuhls für Geothermie, Thorsten Weimann, Geschäftsführer der Vulcan Energie Ressourcen GmbH, Gregor Gruber, Chief Executive Officer der IKAV Group, und Dr. Thomas Waßmuth, Vorstand der EnergieSüdwest AG. Ebenfalls für Fragen standen Oberbürgermeister Dr. Dominik Geißler und Mitarbeitende der Stadtverwaltung bereit. Die Veranstaltung wurde auch per Livestream auf dem Youtube-Kanal der Stadt übertragen und kann auch im Nachgang angeschaut werden:

Die Präsentationen der Referenten sind hier zu finden:

Die „Extended Version“: Die Sitzungsvorlage 200/367/2023 mit allen Informationen und Hintergründen finden Sie im folgenden Dokument:

Hintergrundinformationen zu Tiefengeothermie, Lithiumgewinnung sowie zum Unternehmen Vulcan und zu Projekten sind in den folgenden Dokumenten zu finden:

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