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Rathaus 2 © Rolf H. Epple Stadt Landau
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19.12.2011

,,Es gibt nie ein Ende der Planung" - Stadtbauamtsleiter geht in Ruhestand

Michael Heder – über drei Jahrzehnte hieß so der Leiter des Landauer Stadtbauamts. Seit 1980 hat der bald 65-Jährige die Landauer Wohngebiete entwickelt und Straßenzüge geprägt. Die Entwicklung der vier ehemaligen Konversionsgebiete würde ohne ihn möglicherweise noch in den Kinderschuhen stecken. Am Freitag wurde Heder von Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer in den Ruhestand verabschiedet.

Dieser erinnerte an die zahlreichen Projekte des in Mainz aufgewachsenen Architekten und Stadtplaners. Heder habe die Konversion der militärischen Flächen mit seinen strategischen Planungen seit 1991 und damit bereits lange vor dem Abzug des Militärs vorbereitet und schrittweise umgesetzt. Auch ökologisch ein Vordenker, habe Heder gemeinsam mit Michael Koch schon seit 1989 parallel einen neuen Flächennutzungsplan mit einer freiwilligen Umweltverträglichkeitsprüfung vorbereitet.

„Ein großer Teil der heutigen Planungen zur Landesgartenschau Landau 2014 wurde von Ihnen erdacht. Ohne Ihre Schaffenskraft und Beharrlichkeit wäre das Landauer Stadtbild heute ein anderes. Nicht nur der Neubau des Rathauses, auch viele Straßen und Gebäude tragen Ihre Handschrift. Die Früchte Ihrer Arbeit werden unseren Bürgerinnen und Bürgern über Jahrzehnte erhalten bleiben. Sie haben Großes für die städtebauliche Entwicklung unserer Stadt geleistet“, dankte Schlimmer dem langjährigen Stadtbauamtsleiter in einer Feierstunde im Rathaus.

Heder kam 1980 nach Landau. Zu diesem Zeitpunkt konnte der mit 33 Jahren damals jüngste Amtsleiter eines Stadtbauamtes bereits auf eine langjährige Berufserfahrung zurückblicken. Nach einer Ausbildung zum Bauzeichner absolvierte er von 1966 bis 1969 einen Ingenieursstudiengang der Fachrichtung Hochbau an der Staatlichen Ingenieurschule in Mainz. Anschließend folgten Wehrdienst und zwischen 1971 und 1973 das Hochschulstudium im Fachbereich Architektur an der Uni Stuttgart, das er erfolgreich abschloss.

Von 1973 bis 1975 arbeitete Heder in einem privaten Architekturbüro in Bad Soden, dort war er vor allem für den Bereich Stadtsanierung verantwortlich, ehe er 1977 als Baureferendar seine Große Staatsprüfung im Fachbereich Städtebau ablegte. Zwischen 1978 und 1980 war er dann als Diplom-Ingenieur beim Stadtplanungsamt in Mainz beschäftigt. Dort leitete er die Entwicklungsgruppe, die damals für die Mainzer Neustadt und die angebunden Stadtteile verantwortlich war.

Schon bei seinem ersten Besuch in Landau habe der das Potenzial der kleinen Stadt in der Südpfalz erkannt. „Herrlich gelegen und mit guter Bausubstanz, dazwischen immer wieder einige kriegsbedingte Baulücken. Der Reiz war groß. Ich wollte unbedingt nach Landau“, erinnerte sich Heder an seine Bewerbung als Stadtbauamtsleiter.

In mehr als 31 Dienstjahren hat Heder alle Ecken und Winkel der Stadt kennengelernt. Neben der gerade stattfindenden Erschließung des Wohnparks „Am Ebenberg“, große Teile des Landesgartenschaukonzepts gehen auf seine teilweise über Jahrzehnte gehegten Ideen zurück, hat Heder besonders ein „Lieblingskind“: Das Landauer Rathaus. Den Altbau hat er saniert und den Neubau zusammen mit den Architekten Zimmer und Seifried entworfen.

Stolz ist er besonders auf die ebenfalls von ihm – gemeinsam mit dem Landauer Statiker Heinz Römer – entworfene Kuppel: „Sie wirkt dekorativ, ist jedoch ein räumliches Tragwerk in Zollinger-Lamellenkonstruktion. Ich bin sehr dankbar für das Vetrauen, dass man mir während meiner gesamten Tätigkeit – nicht nur während der Bauphase des Rathauses – entgegen gebracht hat“, blickt Heder auf eine erfüllte Amtszeit zurück.

In Zukunft werde er sich vermehrt seinen Hobbys und seiner Familie widmen. Malen und Zeichnen. Kochen, auch dies eine Leidenschaft. Und dann natürlich der Garten. Englische Duftrosen haben es Heder besonders angetan. Mit Bestimmtheit sagte er, er werde auf jeden Fall Landauer bleiben. „Diese Stadt ist unsere Heimat geworden. Hier bleiben wir wohnen. Außerdem freue ich mich auf die Landesgartenschau und den Wohnpark Am Ebenberg.“

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