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Rathaus 2 © Rolf H. Epple Stadt Landau
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07.02.2023

23 neue Erinnerungsorte: Stadt Landau verlegt Stolpersteine

Die 18. Verlegung von Stolpersteinen in Landau war eine ganz besondere: Mit über 300 „Mahnmalen von unten“ ist jetzt die Hälfte der Wegstrecke geschafft. Die Stadt hat es sich zum Ziel gesetzt, Stolpersteine für alle rund 600 Jüdinnen und Juden, die von den Nationalsozialisten einst verfolgt, gedemütigt, vertrieben und ermordet wurden, zu verlegen. „Und wir werden nicht ruhen, bis wir an alle früheren Landauerinnen und Landauer jüdischen Glaubens, die vom Naziterror betroffen waren, auf diese Weise erinnern“, verspricht Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron.

Für die jüngste Verlegung war wieder der Kölner Künstler Gunter Demnig nach Landau gekommen und verlegte insgesamt 23 neue Stolpersteine im Stadtgebiet. Diese erinnern an:

Ludwig und Karolina Levy (Ostbahnstraße 11)

Paul, Anni und Ruth Alexander sowie Emma Aron (Friedrich-Ebert-Straße 9)

Emil, Paula, Ernst Karl und Gertrud Helene Dosenheimer (Nordring 11)

Viktor, Emma, Hans, Arthur und Kurt Dreyfuss (Kronstraße 6)

Adolf, Johanna und Erich Emanuel (Martin-Luther-Straße 45 a)

Hermann und Alice Guggenheim (Martin-Luther-Straße 45 b)

Israel, Irma und Mathilde Gersmann (Mozartstraße 51)

Damit befinden sich im Landauer Stadtgebiet jetzt insgesamt 317 Stolpersteine.

„Die Schicksale der Menschen, für die wir die Steine verlegen, machen immer wieder aufs Neue betroffen“, sagt Dr. Ingenthron. „Es waren Menschen wie du und ich, Landauerinnen und Landauer, die von der Mitte der Gesellschaft schrittweise an den Rand gedrängt wurden. Mit der Verlegung der Stolpersteine wollen wir sie wieder dorthin holen, wo sie einst waren und wo sie hingehören: mitten in die Stadt, mitten in die Gesellschaft, mitten unter uns.“

Stolpersteine, so der Bürgermeister weiter, seien daher auch Bausteine: „Bausteine an dem Bollwerk, das der Verteidigung unserer freiheitlichen-demokratischen Rechtsordnung dient. Und an dem mitzubauen wir alle täglich aufgerufen sind. Denn Frieden und Freiheit sind kostbare Schätze, die wir täglich neu erkämpfen und gemeinsam schützen müssen.“

Besonders berührend: Für die jüngste Verlegung von Stolpersteinen in Landau waren fünf Nachkommen der Familie Levy aus Israel angereist.

Dr. Ingenthron dankt der Initiative Stolpersteine sowie den Patinnen und Paten, ohne die es nicht möglich gewesen wäre, so viele „Mahnmale von unten“ in Landau zu verlegen. Eine Karte mit allen aktuellen Landauer Stolpersteinen findet sich im städtischen GeoPortal auf https://maps.landau.de.

Am kommenden Samstag, 11. Februar, findet ein Rundgang zu allen neu verlegten Stolpersteinen im Stadtgebiet statt. Treffpunkt ist um 13 Uhr am Alten Meßplatz vor dem Max-Slevogt-Gymnasium.

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