Die Stadt Landau versteht sich als familien- und bildungsfreundliche Kommune für alle Generationen. Um den Bedarfen und Interessen der jüngeren und der älteren Bürgerinnen und Bürgern gerecht zu werden, wird die soziale Infrastruktur stetig weiterentwickelt. Vor rund einem Jahr hat die Stadt Landau deshalb die Initiative zu einem Audit „Familiengerechte Kommune“ ergriffen.
„Es ist wichtig für eine Stadt nicht nur baulich aktiv zu sein, sondern auch die soziale Infrastruktur zukunftsfähig zu machen. Mit dem Audit ‚Familiengerechte Kommune‘ möchten wir eine nachhaltige Gesamtstrategie entwickeln um die familienpolitischen Leistungen für unsere Bürgerinnen und Bürger langfristig zu steigern“, so Sozialdezernent Bürgermeister Thomas Hirsch. Die Kosten von rund 20.000 Euro werden von der Karl-Fix-Stiftung übernommen. „Ich möchte mich herzlich für diese großzügige Unterstützung bedanken, ohne die eine Durchführung des Audits in Landau nicht möglich wäre“, bedankte sich Hirsch bei Heinrich Moser, dem Vorsitzenden der Karl-Fix-Stiftung.
Im vergangenen Jahr wurde nun im Rahmen einer Analysephase die Ausgangslage ermittelt. Dies gilt als Vorbereitung für die nun folgenden Strategieworkshops. Dort werden die wesentlichen Ziele und Schwerpunkte des weiteren Verfahrens erarbeitet. „Im Rahmen der Beteiligungsphase soll der Prozess dann in die Landauer Bevölkerung getragen werden. Verbände, Experten, Interessensvertreter, Unternehmer, aber vor allem die Bürgerinnen und Bürger sollen dabei motiviert werden, sich mit guten Ideen einzubringen und aktiv am Auditverfahren teilzunehmen“, erklärt Hans Wietert-Wehkamp, Auditor und Moderator des Prozesses. Im anschließenden Zielvereinbarungsworkshop werden unter Beteiligung des Stadtrates die bisherigen Ergebnisse zusammengetragen um dann die konkreten Ziele und Maßnahmen abzuleiten. Die im Zielvereinbarungsworkshop getroffenen Absprachen werden durch einen anschließenden Ratsbeschluss verbindlich. Zum Schluss erfolgt die Zertifizierung. Über die Vergabe des Zertifikats „Familiengerechte Kommune“ wird von einer unabhängigen Jury anhand unterschiedlicher Kriterien entschieden.
Bundesweit haben sich bereits 20 Kommunen an dem Audit „Familiengerechte Kommune“ beteiligt. Landau ist die erste Stadt in Rheinland-Pfalz, die ein solches Verfahren realisiert. Verwaltungsintern wird das Projekt vom Stadtjugendamt koordiniert. „Durch das Auditverfahren können wir die Stärken unserer Stadt ermitteln und ebenso erkennen, wo noch Entwicklungspotenzial besteht. So können wir optimal auf die Bedürfnisse der Familien eingehen“, so Jugendamtsleiter Claus Eisenstein.
„Am Ende des Audits erhält die Stadt Landau das Zertifikat ‚Familiengerechte Kommune‘. Doch damit ist der Prozess noch nicht abgeschlossen. In einer dreijährigen Umsetzungsphase müssen die erarbeiteten Maßnahmen dann auch verwirklicht werden“, erklärt Beatrix Schwarze, die Geschäftsführerin des Vereins „Familiengerechte Kommune e.V.“. Währenddessen muss die Stadt Landau dem Verein regelmäßig über den aktuellen Entwicklungsstand informieren. Nach diesen drei Jahren kann dann eine Re-Auditierung in einem vereinfachten Verfahren erfolgen.