Der Kiebitz ist als Feld- und Wiesenvogel hierzulande von Ausrottung bedroht. Dieses Frühjahr wurden 11 Kiebitze im Zoo Landau in der Pfalz im Brutschrank ausgebrütet und auf ihre Auswilderung vorbereitet. Am Montag, 22. Mai, wurden die Kiebitzjungvögel im Zoo Landau beringt und anschließend erste Tiere in eine Eingewöhnungsvoliere überführt.
Im Rahmen des Kiebitzprojektes Rheinland-Pfalz der Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz (GNOR) e.V. wurden Eier verlassener Kiebitznester gerettet und in den Zoo Landau gebracht. Kiebitze verlassen ihre Nester z.B. bei sehr großen Störungen und legen an anderer Stelle neue Eier. Um den verlassenen Eiern eine Chance zu geben und die gefährdete Kiebitzpopulation zu stützen, werden die im Zoo ausgebrüteten und in Obhut der Zootierpfleger aufgezogenen Kiebitze an einer anderen, sicheren Stelle ausgewildert.
Durch Schutzmaßnahmen haben Kiebitze eine etwas bessere Überlebenschance. In den letzten Jahren wurde dafür unter anderem Elektrozäune und Nestschutzkörbe eingesetzt, da viele Gelege von Füchsen gefressen werden. In einem mit Elektrozaun gesicherten Wiesengrundstück in der Vorderpfalz werden die ersten ältesten, fast flugfähigen „Zoo-Kiebitze“ zunächst einige Tage in einer Eingewöhnungsvoliere mit ihrer neuen Umgebung vertraut gemacht und anschließend ganz in die Natur entlassen. In der unmittelbaren Umgebung befinden sich einige Brutpaare mit etwa gleichaltrigen Kiebitzküken. Dort können die „Zoo-Kiebitze“ von den Elterntieren der wilden Kiebitze lernen und sich ihnen anschließen.
Trotz des Aufwands der Kunstbrut, Aufzucht und Pflege der kleinen Kiebitze, war es dem Landauer Zoo, der sich in vielfältiger Weise sowohl international und regional für den Natur- und Artenschutz engagiert, ein großes Anliegen, die Schutzaktivitäten zu Gunsten der zunehmend gefährdeten Vogelart spontan und erfolgreich zu unterstützen.
Das Kiebitzprojekt Rheinland-Pfalz der GNOR e.V. wird im Rahmen der „Aktion Grün“ vom Land Rheinland-Pfalz gefördert.