Landaus Beigeordneter und Umweltdezernent Rudi Klemm hat sich mit Vertretern des BUND Südpfalz getroffen, um sich gemeinsam über das Thema „Energiewende“ auszutauschen. Im Rathaus empfing Klemm Dr. Werner Götz, Ulrich Mohr und Jenni Follmann, allesamt Mitglieder der hiesigen BUND-Kreisgruppe. Das Treffen sei sehr konstruktiv verlaufen, so Klemms Einschätzung. „Die Stadt Landau tut bereits viel, um die Energiewende voranzutreiben. Für Anregungen sind wir aber immer dankbar – auch wenn aufgrund von praktischen oder auch finanziellen Überlegungen nicht immer alles sofort umgesetzt werden kann.“
Wichtigste Erkenntnis der Zusammenkunft: Klemm, Vertreter des städtischen Umweltamtes und des BUND Südpfalz werden sich künftig regelmäßig treffen, um die Umsetzung der Energiewende in Landau zu begleiten. „Der BUND hat Anfang des Jahres einen offenen Brief an die Stadt geschrieben, in dem er verschiedene Klimaschutzmaßnahmen fordert“, erläutert Klemm. „Vieles davon hatten und haben wir bereits auf dem Schirm. So werden wir auch unser städtisches Klimaschutzkonzept komplett überarbeiten lassen. Im Haushalt für 2017 werden hierfür Mittel eingestellt.“
Auch das Integrierte Mobilitätskonzept für Landau stehe in den Startlöchern, so Klemm. „Wir haben das Konzept in Auftrag gegeben; in zwei Jahren wird es hoffentlich fertig sein. Das Integrierte Mobilitätskonzept nimmt alle Verkehrsarten in den Fokus – also Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer sowie den Bus- und Bahnverkehr – und untersucht, wie diese sinnvoll miteinander kombiniert werden können. Zum ersten Mal soll so statt zahlreicher Einzel- ein Gesamtkonzept erarbeitet werden. Wir erhoffen uns viel von dem Vorhaben, das auch von Bürgerinnen und Bürgern begleitet werden soll.“
Auch in Sachen Elektromobilität sei die Stadt auf einem guten Weg, befindet Klemm. „Das erste Elektroauto in unserem Fuhrpark soll noch in diesem Jahr in Dienst gestellt werden. Außerdem schaffen wir mit dem „Tag der Elektromobilität“ auf dem Rathausplatz seit sechs Jahren Öffentlichkeit für dieses wichtige Thema.“
Darüber hinaus habe die Stadt ein Solarkonzept sowie – in Zusammenarbeit mit der Universität – ein Solardachkataster auf den Weg gebracht. Besonders hervorzuheben seien auch die Klimaschutzbemühungen des städtischen Gebäudemanagements, führt Klemm weiter aus. „In den vergangenen Jahren wurde bei annähernd allen städtischen Gebäuden der Energiebedarf wesentlich verringert. Es gibt fünf Blockheizkraftwerke, unter anderem beim Stadtbauamt und in der Festhalle, neun Solarthermieanlagen, 26 Photovoltaikanlagen sowie sechs Nahwärmeverbundsysteme. Darüber hinaus wurden die Fassaden fast aller Schulen erneuert und die Grundschule Wollmesheimer Höhe ist gar Null-Emissions-Schule.“ Alleine durch die Schulsanierungen seien die CO2-Emissionen im Bereich Wärme in den vergangenen Jahren um 80 Prozent verringert worden, so Klemm.
„Wir sind uns bewusst, dass es auf dem Weg hin zur Energiewende auch für Landau noch immer viel zu tun gibt“, bilanziert Klemm. „Wir haben aber bereits zahlreiche Projekte umgesetzt und werden weiter alles daransetzen, Landau fit für die Zukunft zu machen. Dazu hoffe ich auch auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit Umweltschutzorganisationen wie dem BUND. Der erste Schritt hierfür ist gemacht. Natürlich ist man auch mal unterschiedlicher Meinung – etwa bei den Themen Windkraft und Geothermie – wichtig ist aber, dass wir uns einig sind, was die Marschrichtung angeht. Die Klimawende ist eine der wichtigsten Aufgaben, denen wir uns stellen müssen – auf der Welt, in Europa, Deutschland und in Landau.“