Nach einem ungewöhnlich trockenen und sonnigem Frühjahr 2025 herrscht in den Wäldern rund um Landau schon wieder akuter Wassermangel. Hinzu kommt ein hoher Anteil von abgestorbenen trockenen Baumteilen, die Stürme und Borkenkäferbefall der vergangenen Monate hinterlassen haben. Die trockenen Blätter und Nadeln bieten für aufflammende Feuer eine ideale Nahrung. In diesem Jahr musste die Feuerwehr in den Nachbarforstämtern bereits mehrfach Waldbrände bekämpfen.
„Die Forstleute und die Feuerwehr sind beim Waldschutz auf die Mithilfe der Waldbesuchenden angewiesen“, so der Appell des Forstamtsleiters Hannemann. Deshalb gilt: Jede, auch kleinere Rauchentwicklung außerhalb der Siedlungsgebiete muss der Feuerwehr über den Notruf 112 gemeldet werden. Die Angabe der im Wald beschilderten Rettungspunkte erleichtert die rasche Bekämpfung. Sie befinden sich häufig an Wegekreuzungen oder markanten Punkten und sind als grüne Tafeln mit weißem Kreuz und einer Rettungspunktnummer gut erkennbar und können zur näheren Standortbeschreibung gemeldet werden.
Natürlicher Waldbrandschutz durch naturnahe Wälder
Besonders brandgefährdet sind Nadelholzreinbestände mit trockenem Unterholz, wie die zahlreichen Kiefernwälder, die hier am Haardtrand vorkommen. Die Forstleute in Rheinland-Pfalz betreiben jedoch seit Jahrzehnten naturnahe Waldbewirtschaftung und fördern einen hohen Laubholzanteil. Ziel ist es auch, dadurch einen natürlichen Waldbrandschutz zu etablieren, da Laubbäume aufgrund ihres geringeren Harzgehalts im Vergleich zu Nadelbäumen weniger brandgefährdet sind. Großflächige Brände wie 2024 in Schweden oder Südeuropa sind in den Wäldern rund um Landau nicht zu befürchten. „Wir setzen auf artenreiche, vielfältige und strukturreiche Mischwälder. Den Laubbaumanteil bauen wir Zug um Zug aus. Dabei nutzen wir die natürliche Ansamung von Bäumen und pflanzen bei Bedarf weitere Mischbaumarten hinzu“, erläutert Forstamtsleiter Hannemann. Als sogenannte „Vorausverjüngung“ sieht man häufig bereits Esskastanien und Winterlinden unter reinen Douglasien- und Kiefernbeständen wachsen. Gruppenweise anstatt flächiger Pflanzung und die Bewirtschaftung in kleineren, ungleichmäßigen, vielfältigeren Flächeneinheiten sind weitere Maßnahmen der naturnahen Waldbewirtschaftung, die im Forstamt Haardt umgesetzt werden. „Dies ist eine Generationenaufgabe und benötigt einen langen Atem. Von heute auf Morgen lässt sich der Wald nicht anpassen“ betont Forstamtsleiter Hannemann.
Waldbrandschilder sollen Waldbesucher sensibilisieren
Um auf die Gefahr die von einem Waldbrand ausgeht aufmerksam zu machen, hat das Forstamt Haardt in den letzten Jahren neue Waldbrandschilder aufhängen lassen. Sie hängen an Waldparkplätzen, Hütten, Waldkreuzungen und Sitzgruppen und appellieren an die Waldbesuchenden, beim Schutz des Waldes mitzuwirken.
Waldbesuchende werden um Vorsicht gebeten
Wälder mit starkem Besucherandrang wie in der Südpfalz sind stärker brandgefährdet. Rund 90 Prozent aller Wald- und Flurbrände gehen auf unvorsichtigen Umgang der Menschen mit offenem Feuer im Wald und in Waldesnähe zurück. Deshalb weist das Forstamt Haardt gemeinsam mit den Feuerwehren eindringlich alle Naturfreunde auf folgende Verhaltensregeln beim Waldbesuch hin:
Die sommerlichen Temperaturen laden zu einem Besuch in die Wälder der Südpfalz ein. Nutzen Sie die vielen Möglichkeiten zur Erholung und genießen die schönen Sommertage im kühlen Wald.
--- Pressemitteilung des Forstamts Haardt ---