Das zur Stadt Landau gehörende Naturschutzgebiet Ebenberg ist eines der bedeutendsten Schutzgebiete in Rheinland-Pfalz. Davon konnten sich die Führungskräfte der Stadtverwaltung vor wenigen Wochen selbst überzeugen – unter der Leitung von Dr. David Elsaesser vom städtischen Umweltamt ging es für den Stadtvorstand sowie die Amtsleiterinnen und Amtsleiter auf Exkursion durch diese einzigartige und schützenswerte Landschaft.
Was macht den Landauer Ebenberg, der von der DBU Naturerbe GmbH verwaltet und gepflegt wird, so besonders? Durch die langjährige militärische Nutzung und die regelmäßige Beweidung mit Schafen haben sich hier großflächige baumfreie Bereiche mit Mager- und Halbtrockenrasen entwickelt. An anderen Stellen herrschen dichte Strauchhecken vor. Im heutigen Naturschutzgebiet konnten sich besondere Biotope herausbilden, da die dortigen Lössböden normalerweise intensiv landwirtschaftlich genutzt werden. Die Böden, die extensive Nutzung und das Klima bieten optimale Lebensbedingungen für verschiedene wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten, die sonst nur selten oder gar nicht mehr in Rheinland-Pfalz vorkommen.
Dazu zählen Vögel wie Braunkehlchen, Grauammer und Neuntöter, aber auch Wechselkröten, Fledermäuse wie der Große Abendsegler, verschiedene Wildbienen- und Grabwespenarten sowie die ursprünglich nur in mediterranen Gebieten verbreitete Gottesanbeterin. Bei den Pflanzen sind die Nickende Distel, der Wilde Majoran, verschiedene Orchideen und der Amethyst-Sommerwurz zu nennen – sie sind andernorts teils vom Aussterben bedroht und daher auf Rückzugsgebiete wie den Ebenberg angewiesen.
Insgesamt misst das Naturschutzgebiet Ebenberg 217 Hektar, etwa 30 davon sind Waldflächen. Der frühere Truppenübungsplatz der französischen Streitkräfte wurde im Jahr 1999 zum Naturschutzgebiet erklärt.
Ein bisschen erhobener Zeigefinger muss in diesem Zusammenhang aber auch sein: Leider werden besonders in den Sommermonaten immer wieder Partys auf dem Ebenberg gefeiert. Gerade weil dieses Gebiet aber so wichtig und wertvoll für Flora und Fauna ist, bittet die Verwaltung mit Nachdruck darum, das doch bitte zu unterlassen – denn schon eine achtlos weggeworfene Zigarette oder ein unbeaufsichtigtes Feuer können verheerende Folgen für dieses einzigartige Naturschutzgebiet haben. Und: Hunde beim Spaziergang bitte unbedingt anleinen!