Jetzt geht’s auf die Schiene: Die Stadt Landau will Pendlerinnen und Pendlern durch die Stärkung des Zugverkehrs in der Region eine Alternative zum Auto bieten. Beim Projekt „Südpfalzbahn“ sollen die Kommunen auf bereits bestehenden und noch zu reaktivierenden Bahnstrecken zusätzliche Züge einsetzen. Das Ziel: ein stadtbahnähnliches Netz für die Südpfalz nach dem Vorbild etwa des Karlsruher Verkehrsverbunds, von dem die Menschen, das Klima und die Innenstädte in der Region profitieren. Die entsprechenden Ideen hat Landaus Mobilitätsdezernent Lukas Hartmann jetzt gemeinsam mit Ralf Bernhard, dem Leiter der städtischen Mobilitätsabteilung, und ÖPNV-Sachgebietsleiter Stefan Grewenig öffentlich vorgestellt.
„Ob Fahrräder, Busse oder Fußverkehr: Wir arbeiten derzeit daran, die klimafreundlichen Verkehrsarten im Landauer Binnenverkehr zu stärken, indem wir bequeme und sichere Verbindungen schaffen“, fasst Hartmann zusammen. „Gleichzeitig haben wir aber auch die Strecken über fünf Kilometer im Blick. Für diese mittleren Distanzen ist aus unserer Sicht die Schiene optimal geeignet. Diese Verkehrsart hat bei uns in der Südpfalz ein großes Potential, wenn wir zusätzliche Züge fahren lassen, das Angebot so mit einem dichten Takt verbessern und auch einzelne Strecken reaktivieren bzw. einige wenige sogar neu bauen.“ Mit den Strecken Neustadt-Landau-Wörth-Karlsruhe, Speyer-Germersheim-Wörth-Karlsruhe, Bad Bergzabern-Winden und Landau-Pirmasens existiere bereits eine gute Grundlage, so Hartmann. „Die Reaktivierung der Strecke Landau-Germersheim wäre der wichtigste nächste Baustein. Aber auch die Strecken Landau-Offenbach-Herxheim – mit einer eventuellen Neubaustrecke zur Anbindung an die Trasse Germersheim-Wörth – und Landau-Klingenmünster waren wichtige Verbindungen und können es wieder werden.“
Für eine funktionierende „Südpfalzbahn“ soll die Taktung an den angeschlossenen Bahnhöfen auf einen Zug pro Richtung alle 20 Minuten verbessert werden. Weitere Bausteine der Ideenskizze sind zusätzliche Haltestellen im Landauer Stadtgebiet und das „Durchleiten“ von Zügen am Landauer Hauptbahnhof, der dann nicht mehr als Endhaltestelle, sondern als Knotenpunkt dienen soll. Das Ziel: Das Reisen mit der Bahn für die Menschen möglichst bequem zu machen. „Ein besseres Angebot erleichtert den Umstieg auf die Schiene“, ist Hartmann überzeugt. Und: „Wir sollten die zur Verfügung stehenden Ressourcen in unserer Region besser nutzen.“
Wichtig: Die Planungen stehen noch am Anfang. Die Stadt Landau will zunächst eine Machbarkeitsstudie beauftragen und das Projekt dann stufenweise möglichst im Zusammenspiel mit allen Beteiligten in der Region innerhalb von mindestens zehn Jahren umsetzen. Das erste Feedback aus Mainz sei positiv, informiert Mobilitätsdezernent Hartmann. „Ich würde mich freuen, könnten wir unsere Idee im interkommunalen Zusammenspiel mit der gesamten Südpfalz realisieren.“