Die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) in Landau ehrt ihre Besten: Für ihre herausragenden Abschlussarbeiten wurden Constanze Elisabeth Degner, Carolin Haša und Dr. Maike Francesca Johanna Huszarik jetzt mit den Universitätspreisen des Freundeskreises der RPTU in Landau ausgezeichnet. Der Preis für Campuskultur ging an den Fachbereich Kultur- und Sozialwissenschaften für seine jährlichen öffentlichen Ringvorlesungen. Zum 750. Jubiläum der Stadt Landau stiftete der Rotary Club Landau zudem erstmals den Rotary Wissenschaftspreis, der an Dr. Fabiola-Nathalie Rodríguez Garzón verliehen wurde.
Zur Feierstunde hatte der Freundeskreis der RPTU in Landau mit der Vorsitzenden Eva Schübel ins Alte Kaufhaus eingeladen, wo die Ausgezeichneten ihre Arbeiten dem Publikum inklusive Oberbürgermeister Dr. Dominik Geißler, Bürgermeister Lukas Hartmann, der Co-Präsidentin der RPTU Prof. Dr. Gabriele E. Schaumann und der Landtagsabgeordneten Dr. Lea Heidbreder sowie Vertreterinnen und Vertreter der Sponsoren vorstellten. Christoph Krzeslack begleitete die Veranstaltung am Saxophon.
Die beste Abschlussarbeit mit regionalem Bezug hat Masterabsolventin Constanze Elisabeth Degner zum Thema „Die Reformation in Straßburg und ihre Auswirkungen am Oberrhein“ im Fach Evangelische Theologie vorgelegt. Sie untersuchte die Bedeutung Straßburgs als bisher unbekannterem Zentrum der Reformation und den Einfluss der dort wirkenden Reformatoren wie etwa Martin Bucer auf die Städte am Oberrhein. Anhand ihrer Erkenntnisse bewertete sie eine bereits bestehende Unterrichtsreihe zum Thema und zeigte Verbesserungspotenziale auf. Für diese Leistung wurde sie mit einem Preisgeld in Höhe von 500 Euro, gestiftet durch die Stiftung der VR Bank Südpfalz, belohnt.
In der Kategorie „Beste Abschlussarbeit“ war Carolin Haša erfolgreich. Für ihre Masterarbeit „‚Playing Your Self‘ – Video game narratives from an existentialist and neoliberalist perspective“ im Fach Anglistik analysierte sie die Erzählungen von Videospielen aus einer existenzialistischen und neoliberalen Perspektive, um zu ermitteln, wie diese Spiele die Entwicklung des Selbstbewusstseins und des kritischen Bewusstseins der Spielenden in Bezug auf ihre Position im heutigen gesellschaftlichen Leben beeinflussen. Sie erhielt ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro, gestiftet von der EnergieSüdwest AG.
Dr. Maike Francesca Johanna Huszarik wurde in der Kategorie „Beste Dissertation“ geehrt. Ihre umweltwissenschaftliche Arbeit „Indirect effects of chemical stream pollution on the riparian food web“ widmet sich der Frage, wie sich die chemische Verschmutzung von Fließgewässern in der Pfalz auf die daraus schlüpfenden Wasserinsekten sowie auf die Fledermäuse und Spinnen auswirkt, die sich von diesen Insekten ernähren. Im Rahmen ihrer Dissertation entwickelte die 29-Jährige eine Methode weiter, mit der man die Nahrung von Spinnen anhand von DNA-Fragmenten der aufgenommenen Beute im Verdauungstrakt der Spinne bestimmen kann und konnte so unter anderem nachweisen, dass Fledermäuse an verschmutzten Gewässern zwar nicht weniger Nahrung zu sich nehmen, aber andere Insektenarten bevorzugen. Dr. Maike Francesca Johanna Huszarik durfte sich über ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro, gestiftet von der Sparkasse Südpfalz, freuen.
Den Preis für Campuskultur sowie 1.000 Euro Preisgeld, gesponsert von Archimedes Bauträger GmbH, überreichte Oberbürgermeister Dr. Dominik Geißler an Prof. Dr. Lothar Blum sowie Prof. Dr. Werner Sesselmeier als Vertreter des Fachbereiches Kultur- und Sozialwissenschaften für die öffentlichen Ringvorlesungen, die der Fachbereich seit 2010 regelmäßig anbietet. Mit diesen Ringvorlesungen zu aktuellen gesellschaftlichen Themen stärke man die Verständigung innerhalb des Fachbereichs, aber vor allem zwischen Stadtgesellschaft und Universität.
Der mit 3.000 Euro dotierte Rotary Wissenschaftspreis, der anlässlich der 750- Jahrfeier der Stadt Landau vom Rotary Club Landau gestiftet wurde, ging an Dr. Fabiola-Nathalie Rodríguez Garzón für ihre wirtschaftswissenschaftliche Dissertation „Diskriminierung in der Berufsorientierung durch algorithmische Entscheidungssysteme?“. Mit ihrer Arbeit konnte sie zeigen, dass die Webanwendung der Bundesagentur für Arbeit zur Unterstützung von Jugendlichen in der Berufsorientierung, die 2021 eingestellt wurde, durchaus eine an das Geschlecht der Nutzenden anknüpfende Diskriminierung verursachte.
Gemeinsam mit Dr. Dominik Geißler und Prof. Dr. Gabriele E. Schaumann gratulierte Eva Schübel den Preisträgerinnen und den Preisträgern zu deren Leistungen – und dankte den Sponsorinnen und Sponsoren, die die Verleihung der Universitätspreise erst möglich machten.
„Ich bin beeindruckt von der Bandbreite der Themen der ausgezeichneten Arbeiten“, sagte Dr. Dominik Geißler. „Alle Preisträgerinnen und Preisträger haben hervorragende Leistungen erbracht und sind Aushängeschilder der guten akademischen Praxis an unserer Universität in Landau. Meine herzlichen Glückwünsche und höchste Anerkennung.“
„Die drei Universitätspreise werden seit der Gründung des Freundeskreises im Jahr 1991 – der Campuskulturpreis seit 2008 – jährlich vergeben und von denselben Sponsoren gestiftet. Freundeskreis und Universität wissen es sehr zu schätzen, solche treuen, großzügigen Spender an der Seite zu wissen“, betonte Freundeskreisvorsitzende Eva Schübel.