Auf der Landesgartenschau Landau vom 17. April bis 18. Oktober 2015 wird auch die Kunst eine große Rolle spielen. Ein von der Stadt Landau in der Pfalz dazu eigens einberufenes Kunstkuratorium mit ehrenamtlichen wie hauptamtlichen Kunstsachverständigen aus Verbänden und Institutionen der Stadt, der Region und des Landes entwickelte ein Konzept und den damit verbundenen Kunstwettbewerb „Kunst auf der Landesgartenschau Landau 2015“. Eine unabhängige, hochkarätig besetzte Jury wählte aus 80 Bewerbungen mit bis zu drei Entwürfen die Arbeiten für die Präsentation auf dem Landesgartenschaugelände aus.
Zwölf sehr unterschiedliche Kunstwerke können die Besucherinnen und Besucher hier entdecken. Neben der klassischen Gattung Skulptur finden sich Bodenplastik, Objektkunst, Klang- und Lichtinstallation. Die vielfältigen Wechselwirkungen im Kontext des Gartens zeigen eine Kunst, die nicht isoliert ist, sondern eine Beziehung zur Umgebung und zu den Betrachtern eingeht. Die künstlerische Idee verbindet sich mit dem Standort Landesgartenschau. Die sich ergebenden Sichtachsen spielen nicht nur mit dem Blick, sondern laden teilweise zur Begehung ein oder erfordern ein genaues Hinhören und Hinsehen. Manche Arbeiten werden erst im Überblick ganz sichtbar, andere wachsen im Laufe der Zeit und verändern sich. Damit zeigt sich im Rahmen der Landesgartenschau ein künstlerisches Spektrum, das dem vielfältigen künstlerischen Schaffen in Land und Region entspricht.
Siegmund Albert schafft mit "Vorsicht! Natur" einen kleinen "Nationalpark" innerhalb der Landesgartenschau. In einem abgesperrten Bereich kann sich die Natur entfalten wie sie will – und bildet so einen Kontrast zu der durch den Menschen geformten Natur auf dem restlichen Gartenschau-Gelände. Bei Walter Mangolds "Kapitalentwicklung" kann man das Gras wachsen sehen: Die aus einer Plexiglasscheibe ausgeschnittenen Buchstaben KAPITAL auf einer Rasenfläche verändern sich durch die Witterungseinflüsse und verweisen auf Begriffe wie "Wachstum" und "verbrannt". Bei der mehrteiligen Skulptur „ohne Titel“ von Fabian Cronauer fließen Holzelemente durch einen Rahmen aus Metall. Damit nimmt sie in sehr poetischer Form die Bewegung des großen Wasserbeckens auf dem Landesgartenschaugelände auf. Manfred Emmenegger-Kanzler greift mit seiner Stahlskulptur "Square Dance" aus zwei halbierten und ineinandergeschobenen Würfeln die geometrische Grundstruktur des Parks der Generationen und die Farbigkeit der umliegenden Gebäudefassaden auf. Stefan Kindel lässt hingegen ein nicht schwimmfähiges Boot über dem großen Wasserbecken schweben, Die „Barke“ aus ineinandergelegten Fassdauben erinnert an die Themen Lebensreise, Aufbruch, Abschied und Ankommen. Die Installation „DerMassefluss“, ein großes Boden-Schriftbild von Jochen Kitzbihler, beruht auf einem wissenschaftlichen Text des Meteoritenforschers Gero Kurat, mit dem der Künstler einen Bezug zwischen Erde und Kosmos herstellt. Mit ihrer sozialen Plastik "Kompost-Komposition für Landau" ruft die Künstlerin pedi Matthies die Besucher der Gartenschau und die auf dem Gelände tätigen (Hobby-)Gärtner zur Teilnahme und zum Sammeln von kompostierbarem Material auf. Zwölf hohe Farbstelen komponiert Burghard Müller-Dannhausen zu der beeindruckenden Skulptur "Der Farbwald", die sich je nach Blickrichtung ständig verändert. Mit weißen Markierungslinien schafft Stefanie Schönberger in ihrer „Feldarbeit III (Leon)“ Orientierungsimpulse auf einer Rasenfläche. Die Künstlerin überträgt damit die Technik der Zeichnung vom klassischen Blatt Papier auf den Boden. Sëping hebt ironisierend mit "Der Wunsch des Propheten für nur einen Tag Regen II" einen scheinbar banalen Gegenstand, nämlich einen in Aluminium gegossenen und rot lackierten Gartenschlauch auf einen Betonsockel. Die Videoinstallation "Der virtuelle Friedhof der ausgestorbenen Pflanzen" von Ulrike Tillmann dokumentiert ausgestorbene Pflanzen und thematisiert damit die Vergänglichkeit und Umweltzerstörung durch den Menschen. Das Zirpen der Grille als Sinnbild für Wachsen und Gedeihen, aber auch für die Notwendigkeit, ein ökologisches Gleichgewicht beizubehalten wählte Roswitha von den Driesch für ihre genau durchkomponierte Klanginstallation "Heimchen".
Auf einem Eröffnungsrundgang am Samstag, 18. April, um 16 Uhr wird Tina Stolt, Kunstprofessorin an der Universität Landau, die Kunstwerke - teilweise im Gespräch mit den Künstlerinnen und Künstlern - vorstellen und ihre Bedeutung im Kontext der Landesgartenschau erläutern.
Das Kunst-Projekt auf der Landesgartenschau Landau wird großzügig von der Sparkassenstiftung Südliche Weinstraße und der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur gefördert.