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Rathaus 2 © Rolf H. Epple Stadt Landau
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05.04.2024

Landauer Leute: Der König und seine Landauer Kutsche

Eine Stadt feiert: Vor 750 Jahren, am 30. Mai 1274, erhielt die Stadt Landau aus den Händen des damaligen Königs Rudolf I. die Rechte einer Stadt. Ein ungemein wichtiger Meilenstein, den das Landauer Stadtarchiv zum Anlass für eine historische Zeitreise nimmt. Stadtarchivarin Christine Kohl-Langer und ihre Mitarbeitenden stellen jede Woche eine von insgesamt 52 Biografien von Landauerinnen und Landauern vor und werfen so spannende Schlaglichter auf 750 Jahre Stadtgeschichte, vom Mittelalter bis in die Neuzeit. Heute: Joseph I.

Sicherlich haben sich schon einige gefragt, warum die Kutsche „Landauer“ diesen Namen trägt und wie das mit unserem Landau zusammenhängt. Eindeutig lässt sich diese Frage leider nicht mehr beantworten. Denn für den Namen „Landauer“ gibt es verschiedene Erklärungsansätze, die sich heute nicht mehr abschließend überprüfen lassen. In einem davon spielt tatsächlich die Stadt Landau, die erste Belagerung der Festung Landau und der damalige römisch-deutsche König Joseph I. eine entscheidende Rolle.

Joseph I. besuchte 1702 die Festung Landau. Anlass war die Belagerung durch die Truppen seines Vaters. Die Festung war in französischer Hand, mitten im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Nachdem der spanische König Karl II. kinderlos verstorben war, entbrannte ein Streit um sein Erbe. Die nächsten Verwandten waren Ludwig XIV. von Frankreich und Kaiser Leopold I., Vater von Joseph I. Infolge dieses Erbschaftsstreits brach der Spanische Erbfolgekrieg aus. Durch seine Stellung als östlichste französische Festung spielte Landau dabei immer wieder eine wichtige Rolle. Während des Kriegs wurde die Festung insgesamt vier Mal belagert und jedes Mal auch eingenommen. Bei den Belagerungen von 1702 und 1704 reiste Joseph I. als Oberbefehlshaber an. Diese Reise beging er in einer neuartigen Kutsche, deren Verdeck sich zu beiden Seiten öffnen ließ. Dadurch war die Kutsche zur Reise zu jeder Tageszeit und bei jedem Wetter geeignet. Diese Kutsche erhielt später den Namen Landauer. Zu Lebzeiten von Joseph wurde sie noch als Leibwagen und später als Feld-Leibwagen bezeichnet. Nach der vierten und in diesem Krieg auch letzten Belagerung, landete die Festung Landau wieder in französischer Hand und blieb bis 1816 französisch. Durch die Belagerungen war sie zum Teil stark zerstört worden, auch die Zivilbevölkerung in der Stadt und in der Region hatte unter den monatelangen Belagerungen gelitten.

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