Es war ein Treffen der besonderen Art: In Landau kamen Archivarinnen und Archivare aus ganz Süddeutschland, Luxemburg und der Schweiz zum Südwestdeutschen Archivtag zusammen und widmeten sich einem Thema, das gerade in kleinen und mittelgroßen Archiven stets präsent ist: Wie kann der Spagat zwischen professioneller Bewältigung der Pflichtaufgaben und erfolgreicher Außenwirkung gelingen? Und wie können auch Nichtnutzerinnen und Nichtnutzer der Archive von diesen erreicht werden?
„Archivarinnen und Archivare arbeiten meist im Hintergrund und erfüllen oft wenig beachtet ihre wichtige gesellschaftliche Aufgabe“, betont Bürgermeister Lukas Hartmann, der die Teilnehmenden des Archivtags im Namen des Stadtvorstandes begrüßte. „Wir in Landau merken das in diesem Jahr unseres 750. Stadtgeburtsages besonders. Schließlich können wir nur durch die Aufbewahrung und Untersuchung von Akten, Urkunden, Plänen, Bildern und anderen Unterlagen, die Entwicklungen und Veränderungen in unserer Stadt nachvollziehen und einordnen.“
„Ein großes Dankeschön an Stadtarchivarin Christine Kohl-Langer und ihr Team“, so Lena Dürphold als zuständige Dezernentin für das Stadtarchiv. „Nicht nur, dafür, dass sie den Archivtag nach Landau geholt haben, sondern auch für die Arbeit, die sie meist hinter den Kulissen für unsere Stadt leisten.“
„Unsere zentrale Aufgabe ist die Bewahrung unseres kulturellen Erbes; wir sind das Gedächtnis der Stadt“, erklärt Christine Kohl-Langer, die das Landauer Stadtarchiv seit 2013 leitet. „Im Prinzip bearbeiten wir drei große K-Aufgaben: Konservieren, Klassifizieren und Kommunizieren.“ Vor allem mit dem Kommunizieren habe man sich am Archivtag in Landau beschäftigt. „Der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen aus den anderen südwestdeutschen Archiven war in dieser Sicht sehr gewinnbringend und wird künftig sicher auf die eine oder andere Weise auf unsere Arbeit in Landau abfärben.“
Schon jetzt gibt es in Landau einige Angebote, die die Schätze aus dem Archiv auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen: Zum Stadtjubiläum steuert das Stadtarchiv mit den „Landauer Leuten“ unter anderem 52 gut recherchierte Biografien von Landauerinnen und Landauern bei und wirft so spannende Schlaglichter auf 750 Jahre Stadtgeschichte, vom Mittelalter bis in die Neuzeit. Die Kurzbiografien erscheinen immer mittwochs in der Tageszeitung DIE RHEINPFALZ und später auch auf der städtischen Internetseite direkt auf der Startseite und auf www.landau.de/landauerleute.
Wer tiefer in die Stadtgeschichte eintauchen möchte, dem sei ein Besuch im Museum für Stadtgeschichte am Hauptbahnhof in der Maximilianstraße 7 ans Herz gelegt. Öffnungszeiten sind Montag bis Mittwoch von 8:30 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr, Donnerstag von 8:30 Uhr bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr sowie jeden ersten und dritten Sonntag im Monat von 11 Uhr bis 17 Uhr. Nach vorheriger Terminvereinbarung per E-Mail an archiv-und-museum@landau.de können Interessierte auch direkt im Bestand des Stadtarchivs stöbern.
Alternativ haben auch die Gästeführerinnen und Gästeführer des Landauer Büros für Tourismus jede Menge spannende Stadtführungen im Angebot. Zu finden sind sie im Internet unter www.landau-tourismus.de/stadtundthemenfuehrungen.