Navigationsgeräte lotsen Feuerwehr zu Erdöl-Bohrungen
Unklarheiten über die genaue Einsatzstelle können im Ernstfall wertvolle Zeit kosten. Zum Schutz von Mensch und Umwelt hat die BASF-Tochter Wintershall der Landauer Feuerwehr nun vier Navigationsgeräte übergeben. Die Geräte sollen den Einsatzkräften im Ernsfall den schnellsten Weg zu einem ihrer zahlreichen Erdöl-Förder- und Injektionsplätze in und um Landau weisen.
„Da im Ernstfall jede Sekunde zählt, haben wir der Feuerwehr Landau vier Navigationsgeräte für ihre Einsatzfahrzeuge übergeben“, erklärt Andreas Neff von Wintershall. „Die Besonderheit besteht darin, dass die Geräte zusätzlich zur normalen Funktion mit allen Daten und GPS-Koordinaten zum direkten Auffinden der einzelnen Förder- und Injektionsplätze versehen sind.“
In Sachen Brandschutz sind die Landauer Feuerwehr und die Wintershall Mitarbeiter bereits geübte Partner. „Die Betreiber sind sehr an einer guten Zusammenarbeit und der Verbesserung des Brandschutztes interessiert“, erläutert Stadtfeuerwehrinspekteur Dirk Hargesheimer aus gemeinsamen Branschutzübungen. „Von den Navigationsgeräten profitieren wir aber nicht nur bei Einsätzen, welche mit der Firma Wintershall in Zusammenhang stehen. Auch bei überörtlichen Einsätzen zur Unterstützung anderer Partner in der Gefahrenabwehr werden diese Geräte ihre Verwendung finden. Einsätze bei Wintershall sind eher selten und wir sind zuversichtlich, dass sich das auch in Zukunft nicht ändert.“
Allem Optimismus zum Trotz: Sicherheit geht bei der Erdölförderung vor. 20.000 Tonnen Roherdöl fördert die Firma Wintershall jedes Jahr an ihren Standorten Rülzheim und Landau. Von den 62 Bohrungsstätten in der Region gelangt das Öl zur Aufbereitung und Lagerung an den Betriebsplatz im Landauer Gewerbegebiet Horstring. Hinzu kommen 12 Injektionsbohrungen. Bei einem Einsatzszenario an den Standorten von Wintershall ist es für den Betreiber und die Feuerwehr insbesondere wichtig Brand-, Gesundheits- und Umweltgefahren schnell zu beherrschen. Eine zielgerichtete und genaue Anfahrt ermöglichen hier die neuen Navigationsgeräte.
Die Freiwillige Feuerwehr Landau
Aus einer Pflichtwehr heraus wurde am 2. Februar 1864 die Freiwillige Feuerwehr Landau gegründet. Seither haben sich nicht nur die Technik und das Alarmierungssystem stark gewandelt. Die Landauer Feuerwehr ist für ein breites Einsatzspektrum von der Brandbekämpfung über die Technische Hilfeleistung hin zu Gefahrstoffeinsätzen bestens gerüstet.
Mehr als 200 Männer und Frauen stellen heute als freiwillige Helfer rund um die Uhr die Einsatzbereitschaft sicher: für den Brandschutz und die Allgemeine Hilfe in der Stadt und den dazugehörigen Stadtteilen Arzheim, Dammheim, Godramstein, Mörzheim, Nußdorf und Wollmesheim sicher. Mit 80 Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr sowie 31 „Bambinis“ ist auch in Zukunft für motivierten und gut vorbereiteten Nachwuchs gesorgt.
Im Jahr 2013 rückte die Landauer Feuerwehr insgesamt 392 Mal zu Einsätzen aus. Die Statistik zeigt, dass sich seit Beginn der Dokumentation im Jahr 1991 nahezu eine Dopplung der Einsatzzahlen ergeben hat. In Relation zu den Brandeinsätzen steigt vor allem der Anteil der Technischen Hilfe und sonstigen Einsätze.