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Rathaus 2 © Rolf H. Epple Stadt Landau
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16.04.2015

Straßenbenennung im »Wohnpark Am Ebenberg« - Freiheitskämpfer und Aufklärer Namensgeber für 16 Straßen im neuen Landauer Wohngebiet

Am Samstag, 11. April wurde zu einem besonderen Ereignis geladen. Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer war es ein besonderes Anliegen, die Straßenbenennungen im „Wohnpark Am Ebenberg“ mit  Persönlichkeiten zu belegen, die in beispielhafter Weise demokratische Gesinnung und Zivilcourage verkörperten. „Deshalb freue ich mich umso mehr, dass auch viele Angehörige und Nachfahren der Namensgeber anwesend sind“, sagte der Oberbürgermeister in seiner Begrüßung. Dabei betonte Schlimmer auch, dass bevor am 15. April 2015 der Theodor-Heuss-Platz feierlich eingeweiht und in Betrieb genommen wird, er die Namensgeber der Straßenbenennung im „Wohnpark Am Ebenberg“ in einem gesonderten Termin herausheben und die jeweiligen Persönlichkeiten vorstellen wollte.

Elisabeth Morawitz und Sigrid Weyers vom Verein für Volksbildung und Jugendpflege trugen die einzelnen Biographien der Personen vor. Mit eigenen Liedern als auch mit bekannten Stücken aus Zeit des Hambacher Festes untermalte Peter Kühn die Veranstaltung musikalisch.

Hinweise zu den Namengebern:

Wirth-Allee

Johann Georg August Wirth (1798 Hof – 1848 Frankfurt am Main). Zusammen mit Philipp Jakob Siebenpfeiffer Hauptverantwortliche für das Hambacher Fest 1832, in Landau vor Gericht gestellt und freigesprochen.

Vorschlag der SPD. Bereits beschlossen vom Stadtrat am 30.09.2008. Bisher jedoch keinem Gebiet oder Straße zugeordnet gewesen.

Aufgrund der städtebaulichen und stadtbildprägenden Bedeutung, die auch durch die drei Baumreihen entlang dieser Straße unterstrichen wird, wird sie als Allee bezeichnet.

Holbachstraße

Paul Henri Dietrich Baron d´Holbach (1723 Edesheim – 1789 Paris), bedeutender Philosoph der Aufklärung im Kreis von Diderot.

Dentzelstraße

Georg Friedrich Dentzel (1755 Dürkheim – 1828 Versailles) Feldprediger des Regiments Royal Deux-Ponts, Dekan an der Landauer Stiftskirche, Gründer des Landauer Jakobinerklubs, Mitglied des Konvents, Brigadegeneral.

Mehrfach von der SPD vorgeschlagen.

Carréstraße

Maria Anna Carré (1765 - ?), verhinderte durch ihr mutiges Auftreten die Ausweisung Landauer Bürger während der Belagerung im Dezember 1793.

Fugger-Glött-Straße

Theodor, Graf Fugger-Glött (1823 Schloss Glött bei Dillingen - 1850 Landau), Leutnant in der bayerischen Garnison, als Einziger nach der 48-er Revolution in Landau hingerichtet.

Heinrich-Diehl-Straße

Dr. Heinrich Diehl (1897 – 1974), Arzt. Trotz körperlicher Behinderung 1914 Kriegsfreiwilliger mit 17 Jahren. Damals schon Entschluss, sich für die deutsch-französische Aussöhnung einzusetzen. Gründer der deutsch-französischen Gesellschaft.

Michael-Bréal-Straße

Michael Bréal (1832 -1915) bedeutender Altphilologe und Linguist, Ideengeber für den Marahthonlauf und die olympische Devise, Dreyfus-Anhänger, Pazifist zu Beginn des 1. Weltkrieges, Schwiegervater von Romain Rolland.

Siebenpfeiffer-Allee

Philipp Jakob Siebenpfeiffer (1778 Lahr – 1845 Bern). Zusammen mit Johannes Georg August Wirth Hauptverantwortliche für das Hambacher Fest 1833.

Vorschlag der SPD. Bereits beschlossen vom Stadtrat am 30.09.2008. Bisher jedoch keinem Gebiet oder Straße zugeordnet gewesen.

Aufgrund der städtebaulichen und stadtbildprägenden Bedeutung, die auch durch die drei Baumreihen entlang dieser Straße unterstrichen wird, wird sie als Allee bezeichnet.

Fanny-Becht-Straße

Fanny Becht (1827 – 1907) 1858 Leiterin einer Mädchenschule, die 1896 in die Maria-Ward-Schule aufging.

Emma-Geenen-Straße

Emma Geenen (1839 – 1920) ermöglichte durch eine großzügige Stiftung den Übergang des Instituts von Fanny Becht, stiftete auch Geld für das Vinzentius-Krankenhaus

Otto-Kießling-Straße

Otto Kießling (1884 - 1985 ) Polizist, im 3. Reich im verdeckten Widerstand (warnte Juden und Katholiken vor polizeilichen Maßnahmen)

Heinrich-Stützel-Straße

Heinrich Stützel (1899 – 1951) 1934 führender Kopf des sozialdemokratischen Widerstandes in Landau. Als Widerstandsaktivist denunziert und 1935 in München zu 2 Jahren und 3 Monaten Zuchthaus verurteilt. Gehörte 1945  zu den ersten pfälzischen Sozialdemokraten, die bei einer illegalen Parteikonferenz die Neugründung der Partei berieten.

Viktor-Weiß-Straße

Viktor Weiß (1868 – 1942) Stadtrat der DDP von 1920 – 1933, Jude, Selbstmord aufgrund der Judenverfolgung.

Antrag der SPD im Jahr 1994.

Richard-Joseph-Straße

Richard Joseph (1882 – 1942) SPD-Stadtrat von 1920 – 1933, Jude, in Auschwitz ermordet.

Antrag der SPD im Jahr 1994.

Fritz-Siegel-Straße

Fritz Siegel (1908 Ingenheim – 1978), KZ Auschwitz, Gründer der jüdischen Kultusgemeinde 1945,  SPD-Stadtrat (1948 – 1952),

Antrag der SPD im Jahr 2002.

Hans-Stempel-Straße

Dr. Hans Stempel (1894 – 1970) ev. Pfarrer und Dekan in Landau von 1934 – 1948, Kirchenpräsident von 1948 – 1964, 1950 Mitbegründern des Deutsch-Französischen Bruderrates.

Antrag der CDU 1998.

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