„8 Dörfer und 1 Kernstadt“ Zukunftsfragen diskutiert mit Landauer Ortsbeiräten
Der Prozess „stadt.weiter.bauen. – Perspektiven für Landau und die Region“, den die Stadt Landau in der Pfalz mit Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz ins Leben gerufen und in Kooperation mit der Architektenkammer Rheinland-Pfalz ausgestaltet hat, bietet vielfältige Ausstellungen und Veranstaltungen auf dem Landesgartenschaugelände. Im Monat Juli steht der Themenbereich stadt.land.vernetzen. im Vordergrund, der sich mit dem Zusammenwirken von Stadt und umliegenden Dörfern befasst.
Die Lage der Stadtdörfer - ländlich, aber formal im städtischen Raum - stellt die Stadtverwaltung, die Politik und die Ortsbeiräte vor Herausforderungen. So stellen sich auf den Landauer Stadtdörfern exemplarisch die Fragen vieler Dörfer: Wo liegen unsere Potentiale, wie können wir den Bestand erhalten? Welche Wohnformen können und müssen wir entwickeln? Welche Infrastruktur wird benötigt? Jedoch können Landaus Stadtdörfer nicht auf die strukturelle Förderung des ländlichen Raumes oder Mittel der Städtebauförderung zurückgreifen. Trotzdem lohnt es sich in einen Erfahrungsaustausch zu gehen, um Handlungsspielräume auszuloten.
Am 15. Juli fand dazu eine Fachrunde aus Ortsvorstehern, Ortsbeiräten gemeinsam mit Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer und ausgewählten Akteuren als Unterstützung im Gebäude 110 - der Ausstellungsfläche von stadt.weiter.bauen. - auf der Landesgartenschau statt. Die Beiträge von drei verschiedenen Fachreferenten waren Grundlage für einen kollegialen Austausch.
So wurden Perspektiven aus drei Bundesländern und drei Maßstabsebenen angeboten. Otmar Weber von der Agentur ländlicher Raum des Saarlandes gab einen Überblick über seine Tätigkeit und wies insbesondere auf die Herausforderungen des demographischen Wandels in den Dörfern hin. Thomas Zellmer vom Planungsbüro Stadt-Land-Plus aus Boppard referierte über drei Projekte, in denen Kooperation zwischen Institutionen und Dörfern eine wesentliche Rolle spielen. Den Abschluss machte Joachim Parthon, Vorsitzender des Stiftungsrates der Bürgerstiftung Willstätt, der mit beeindruckenden Projekten zeigen konnte, dass das Engagement von Bürgern und Institutionen für einen Ort sehr viel bewirken können.
Angeboten wurden dabei natürlich keine Lösungen für Landau, sondern Erfahrungen an anderer Stelle. Als Resümee bleibt, dass die Stadtdörfer Landaus gute Potentiale haben. Die Entwicklung in die Zukunft muss geprägt sein von einem klaren Bewusstsein der Auswirkungen des demographischen Wandels, Freude an vielfältigen Kooperationen und neuem bürgerschaftlichen Engagement.
Noch bis Sonntag, dem 19. Juli ist die zum Thema gehörige interaktive Ausstellung „8+1 - Das gefällt mir hier...“ im Ausstellungsraum stadt.weiter.bauen. im Gebäude 110 (Beitrag 112) auf dem Landesgartenschaugelände zu sehen.